Das Verhältnis von weiblichen und männlichen Nachkommen ist 1 zu 1. Siehe die Tabelle:
x | y | |
x | xx | xy |
x | xx | xy |
XOy | |
XoXo | XOXo |
XoXo | Xoy |
XOy | XOy | |
XOXo | XOXo | XOXO |
XOXo | XOy | Xoy |
XOy | XOy | |
XOXO | XOXO | XOXO |
XOXO | XOy | XOy |
Xoy | Xoy | |
XOXO | XOXo | XOXo |
XOXO | XOy | XOy |
Xoy | Xoy | |
XoXo | XoXo | XoXo |
XoXo | Xoy | Xoy |
Xoy | Xoy | |
XOXo | XOXo | XoXo |
XOXo | XOy | Xoy |
schreiben wir also mal ein paar Muster von Birmakatzen mit den wichtigsten Bezeichnungen:
z.B. eine Sealpoint-Katze weiblich, die Chocolate und Verdünnung trägt:
XoXo Bb Dd aa ss ww cs cs gg
Zur Erläuterung: XoXo=weiblich Schwarz, B=Seal b=trägt Chocolate, D=(Seal/Vollfarbe) d=trägt Verdünnung, aa=non-agouti, ss=keine Weisscheckung, ww=kein epistatisches Weiss, cscs=Maskenkatze mit blauen Augen, gg=Handschuhgen
z.B. ein Lilactabbypoint-Kater der non-agouti trägt:
Xoy bb dd Aa ss ww cscs gg
Zur Erläuterung: Xoy=Kater Schwarz, bb=Chocolate, dd=verdünnte Farbe, A=Agouti (Tabby) a=trägt non-agouti.....
z.B. eine Sealtortietabby-Katze die Chocolate und non-agouti trägt aber keine Verdünnung:
XOXo Bb DD Aa ss ww cscs gg
Zur Erläuterung: XOXo=Tortie-Katze, Bb=Sealkatze die Chocolate trägt, DD=Vollfarbe (trägt keine Verdünnung), Aa=Agouti (trägt non-agouti).....
Wichtig hier zu wissen: die "gross" geschriebenen Bezeichnungen wie z.B. B=Seal/Blau, A=Agouti, D=Vollfarbe sind dominant und können daher "nie" getragen werden. Konkret heisst das, dass eine bb=Chocolate-Katze "nie" B=Seal/Blau tragen kann, oder eine aa=non-agouti Katze "nie" A=Agouti tragen kann etc. Das heisst konkret werden sie aus einer blauen Kätzin und einem blauen Kater niemals Chocolate- oder Seal-Tiere erhalten!
Noch etwas zu der Farbe der Birma. Das weisse Fell der Birma ist eigentlich nicht weiss. Dass es so hell ist, kommt daher, dass die Farbe der Maskenkatzen kälte- bzw. wärmeempfindlich ist. An den kalten Körperstellen "ist" Farbe und an den warmen Körperstellen verblasst die Farbe. Bei unserer roten Birma z.B. ganz schön zu sehen... im Winter wenn sie drinnen ist, kann man die roten Abzeichen teilweise kaum noch erkennen. Dann im Herbst, wenn die Katzen draussen sind und die Luft kühler wird, kommt auch die Farbe wieder wunderschön zurück.
Will man nun herausfinden was für Kitten man erhält, nimmt man die einzelnen Genpaare von der Mutter und dem Vater und macht sich wie oben Tabellen. Nehmen wir einen Sealtabby-Kater "reinerbig" (trägt Verdünnung) mit einer Bluepoint-Katze, auch reinerbig.... wir sehen uns einmal bloss die Farbe an und das Agouti:
Kater: BB (Seal reinerbig) und AA (Agouti reinerbig) Dd (Seal-Kater der Verdünnung trägt)
Katze: BB (Blau reinerbig) und aa (non-agouti reinerbig) dd (die Katze ist blau, also verdünnt)
mischen wir nun die gleichen Genpaare miteinander, können folgende Farben fallen:
BB alle Kitten werden schwarz (seal o. blau), Aa=Agouti, tragen aber non-agouti, Dd=Vollfarbe (Träger für Verdün-
nung) oder dd=verdünnte Farbe, also: Blau / bei dieser Verpaarung erhalten wir Seal-tabby und Blue-tabby Kitten..... keine non-agouti! Jedoch non-agouti Trägertiere. Wir sehen also, dass es schon wichtig ist, wenn man die Stammbäume der Vorfahren kennt oder weiss was die Katze oder Kater trägt.
Vererbung
Nun gibt es weitere genetische Eigenschaften, die sich nicht wie die Farbe vererben, sondern "polygenetisch". Das heisst, es spielen mehrere Gene zusammen und beeinflussen eine bestimmte Eigenschaft. Zum Beispiel hat man eine Katze mit langen Ohren und ein Kater mit kurzen Ohren. Ist die Erbinformation bei beiden leicht über dem Durchschnitt vorhanden, kann durch die Verpaarung ein Kitten mit mittellangen Ohren entstehen. Weiss man aber beispielsweise, dass bereits die Elternteile der Katze und die Grosseltern etc. alle lange Ohren haben, dann ist vermutlich auch die Anlage sehr hoch und es ist nicht wahrscheinlich, dass man mit einem Kater der kurze Ohren hat ein optimales Resultat erzielen wird. Es gibt eine Kurve mit einem Schwellenwert, wenn die Katze hier den Schwellenwert mit den grossen Ohren auf das Maximum überschritten hat, nützen alle kleinen Ohren des Katers nichts um die Kitten dann auf das Mittelmass runterzubringen. Es ist natürlich schwierig herauszufinden wieviel von den guten Eigenschaften im Erbmaterial vorhanden sind. Trotzdem ist es hier ein "muss" sich die Vorfahren der Katze anzusehen.... und man ist schon einen grossen Schritt weiter.
Genauso verhält es sich natürlich auch mit Erbkrankheiten. Wahrscheinlich trägt jede Katze Gene in sich, die für Defekte verantwortlich sind... zum Beispiel Knickschwanz oder Schielen. Nehmen wir einmal das Beispiel Knickschwanz. Wir haben nun eine Katze die den entsprechenden Gendefekt für den Knickschwanz trägt (überdurchschnittlich), dazu verpaaren wir mit einem Kater der diese Erbinformation auch hat, aber unter dem Durchschnitt= hier können wir Kitten ohne Knickschwanz erhalten. Haben aber beide Elternteile einen hohen Schwellenwert für den Knickschwanz (obwohl er sich bei den Elterntieren nicht zeigt), so werden die Kitten mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Knickschwänze bekommen.
Krankheiten
Hier gibt es natürlich eine Vielzahl. Einige sind rassespeziefisch wie zum Beispiel auch die PKD. Etwa 38% der Perserkatzen leiden darunter. Da bei den Birmas ebenfalls Perser eingekreuzt wurden ist es gut zu wissen, ob ein Zuchttier PKD hat oder nicht. Seit kurzem kann dies ganz einfach mittels Backenabstrich im Labor untersucht werden.
Inzucht
ein weiterer Faktor ist die Inzucht. Was auf der einen Seite gut sein kann, birgt auf der anderen Seite ein Risiko. Durch Inzucht erreicht der Züchter gewisse Dinge in seiner Zucht die gewollt sind. Das Risiko dabei ist aber, dass dadurch die Gene homozygot (gleich) werden. Das heisst, dass sich ein gewisser Prozentsatz an Genen gleicht und dieselben Eigenschaften haben. So besteht die Gefahr, dass das Immunsystem geschwächt wird, weil dieses auf eine grosse genetische Mannigfaltigkeit angewiesen wäre. Durch die Inzucht gehen dem Tier Antikörpergene verloren die wichtig für die Abwehr von Krankheiten sind. Ein bekanntes Beispiel dafür sind die Geparde. Alle Geparde die es noch gibt, sind so eng miteinander verwandt, dass sie nun drohen auszusterben, weil sie ihre immunologische Mannigfaltigkeit verloren haben.
Wie könnte sich das in der Katzenzucht zeigen? - Anzeichen dafür sind: Niedrige Fruchtbarkeitsrate - kleine Würfe (1-2 Jungtiere) - Auftreten von Krebs - andere Krankheiten - die Katzen sterben an einfachen Infektionen.
Ausserdem lernte ich in einem Genetikseminar, dass durch Inzucht die Katzen "dumm" werden können. Bei der Züchtung sollte man also in folgender Reihenfolge züchten - Gesundheit - Charakter - und erst an dritter Stelle wirklich, schöne Tiere. Eine charakterfeste Birma, die lieber zu Hause bleibt als sich auf Ausstellungen zu präsentieren, weiss sehr wohl wie sie dies zu tun hat (sie ist clever).... ;-))
Text: Corinne Käufeler©2007